Kulturverein Ottokar will Lückendorfer Fichten retten

Dr. Peter Knüvener, Leiter der Städtischen Musseen Zittau am angekauften Gemälde

„Junge Fichten im Schnee“ heißt das in einen vergoldeten Holzrahmen gefasste Ölgemälde. Das Bild mit den zwei Fichten zeigt zahlreiche Risse und Lockerungen und bedarf einer grundlegenden Restaurierung. Am unteren linken Rand ist die Signatur „W. Müller, Lückendorf“ deutlich erkennbar. „Ganz klar ein Willy Müller“, sagt Peter Knüvener, Leiter der Städtischen Musseen Zittau. Das Bild wurde dem Museum vor kurzem von einem Privatmann aus Calau für 700 Euro angeboten. „Das ist kein Schnäppchen, aber bei Versteigerungen gehen Müllers Bilder derzeit auch für das Doppelte und mehr weg“, begründet Peter Knüvener den Ankauf. Inzwischen steht das Bild im Depot und ein Angebot einer Restauratorin liegt vor. Rund 2000 Euro werden benötigt, damit das Gemälde wieder in einen vorzeigbaren Zustand versetzt werden kann. Es soll später das Zittauer Standesamt verschönern, so der Plan.

Bekanntlich verfügt das Museum nicht über ausreichend Mittel, um alle Bilder restaurieren zu lassen. Deshalb suchte Dr. Peter Knüvener die Unterstützung des Kulturvereins Ottokar, zu dessen Gründungsmitgliedern er gehört. Der Zittauer Verein hat die Förderung der regionalen Kunst und Kultur als Ziel in seiner Satzung verankert und zugesagt, Spenden zur Restaurierung der „Jungen Fichten im Schnee“ einzusammeln.

Ab sofort kann die Restaurierung mit einer Spende unterstützt werden, der Verein garantiert die zweckgebundene Verwendung des Geldes. Sollte das Spendenaufkommen übersteigen, gehen die zusätzlichen Mittel zu 100 Prozent an das Zittauer Museum.

Der Oberlausitzer Maler Willy Müller ist in den Städtischen Museen Zittau kein Unbekannter, er lebte von1905 bis 1969. Die letzte Ausstellung mit seinen Werken liegt 15 Jahre zurück. 2005 widmete das Museum dem Künstler anlässlich seines 100. Geburtstages eine umfangreiche Personalausstellung. 96 Werke wurden damals aus ganz Deutschland und der Schweiz zusammengetragen. Müllers naturalistische und oft an die Dresdner Frühromantik erinnernde Malweise wurde zu DDR-Zeiten als Zeitflucht in die Romantik gewertet und fand deshalb keine staatliche Unterstützung. Seinem Malstil treubleibend, fanden Müllers Landschaftsbilder jedoch weiterhin bei vielen Menschen großen Anklang. Willy Müller besuchte die Volksschule Lückendorf , die Musterzeichner-Klasse an der Höheren Webschule in Zittau und studierte von 1925 bis 1927 an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. Seine ersten Ausstellungen hatte Willy Müller 1930 in Neusalza-Spremberg und 1932 in Zittau, weitere folgten in: Dresden, Leipzig, Berlin, Karlsruhe, Darmstadt, Frankfurt a.M. und im Haus der Kunst in München. (mh/07.10.2020)

Spenden überweisen Sie bitte auf das Vereinskonto des Ottokar e.V. bei der:

Volksbank Löbau-Zittau eG

IBAN: DE05 8559 0100 4262 8738 09

BIC: GENODEF1NGS

Zahlungsgrund: Jungen Fichten im Schnee.

Spender erhalten eine Spendenbescheinigung. Die Kontaktdaten bitte auf der Überweisung hinterlassen oder per E-Mail oder Post zusenden. 

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